Eine gute Schule für Steilshoop
Im Zentrum von Steilshoop wollen Schulbehörde, Finanzbehörde, Schulbau Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirk Wandsbek ein neues Schul- und Quartierszentrum „Campus Steilshoop“ bauen. Ein Gremium mit Vertretern der beteiligten Behörden, der Schule, der Bezirksversammlung Wandsbek und freien Architekten empfahl heute die Entwurfsplanung des Architektenbüros Hascher Jehle Planungsgesellschaft mbH aus Berlin für die Realisierung dieses Bauvorhabens.Das Architekturbüro hat sich damit in einem Architekturwettbewerb gegen 12 Konkurrenten aus Deutschland und Europa durchgesetzt, die in einem intensiv begleiteten Verfahren Lösungen zur Realisierung von rund 13.000 Quadratmeter Neubauten als Mittelpunkt für den umgebenden Stadtteil entwickelt hatten.
Nach einem einstimmigen Entscheid des Wettbewerbs-Preisgerichts am 11. November 2013 waren zuletzt noch drei Büros mit gleichrangiger Bewertung in der Auswahl verblieben mit dem Auftrag, in einem anschließenden Verfahren durch Überarbeitung der eingereichten Entwürfe ein Optimum sowohl im Hinblick auf eine sinnstiftende Verbindung zwischen Schule und Quartierszentrum, als auch in Bezug auf eine attraktive und gut auffindbare Wegeverbindung zwischen Stadtraum und Landschaftsraum anzubieten. In Einzelgesprächen wurden den drei Entwurfsverfassern jeweils die erforderlichen Hinweise für die weitere Bearbeitung gegeben.
Nach der Überarbeitung überzeugte der Entwurf von Hascher Jehle das Beratungsgremium in der Sitzung am 18.02.2014 nun insbesondere mit einem durchdachten Ensemble aus zwei Gebäuden westlich und östlich einer platzartig aufgeweiteten zentralen Campus-Achse.
Das westliche Gebäude weist eine Höhenstaffelung von viergeschossigem Auftakt für die Sekundarstufen I und II der Stadtteilschule am See im Süden, zweigeschossiger Mittelzäsur und dreigeschossigem Nordabschnitt für den Grundschulbereich. Eine deutliche Baukörpergliederung erfolgt auch durch die verringerte Gebäudetiefe im Mittelabschnitt zwischen Grundschul- und Sekundarbereich.
Das östliche Gebäude beherbergt im Wesentlichen die Nutzungen des Quartierszentrums.
Die Aufenthaltsqualität auf dem Platz wird durch eine differenzierte Außenraumgestaltung, wie eine Liegewiese erhöht. Die gewünschte Verbindung zwischen Stadteilschule und Sporthalle wird neben Wegen im Außenraum auch über ein neutrales Foyer innerhalb des Quartierszentrums ermöglicht.“
Bei der Bewertung der Entwürfe wurde ein besonderes Augenmerk auch darauf gerichtet, dass die Architektur des Campus einerseits eine Öffnung zum Stadtteil ermöglicht, andererseits eine Sichtachse zum Bramfelder See hergestellt wird.
Dies wird im Siegerentwurf durch einen offenen südlicher Zugang aus der Fehlinghöhe mit klarer Wegeführung über den Campus und zwischen den Gebäuden nach Norden sowie eine eigene Wegeführung zur Sporthalle östlich am Gebäude für das Quartierszentrum vorbei erreicht.
Neben den Vertretern der beteiligten Behörden, der Schule, der Bezirksversammlung Wandsbek und freien Architekten wirkte u.a. auch die Leitung des Hauses der Jungend Steilshoop und ein Vertreter der Koordinierungskonferenz Steilshoop beratend an der Entscheidung für den Entwurf mit.
Ewald Rowohlt, Geschäftsführer SBH | Schulbau Hamburg: „SBH | Schulbau Hamburg verfolgt das Ziel, attraktive und gleichzeitig funktionale Schulgebäude zu bauen, die den Ansprüchen von Lehrenden und Schülerinnen und Schülern an moderne Unterrichtsformen und ein inspirierendes Lernumfeld genügen. Gleichzeitig soll schon die Gestaltung der Gebäude dazu beitragen, die Rolle der Schule als Zentrum für die Menschen im Stadtteil zu fördern. Ich freue mich, dass der Entwurf von Hascher Jehle hierfür eine gelungene Basis bietet und zugleich durch die städtebaulichen Qualitäten den Bezug zum Stadtteil und zum See herstellt. Wichtigstes Ziel ist nun eine schnelle Fortführung der Planung mit allen Kooperationspartnern, um auch die funktionalen Ansprüche der Nutzer an das Gebäude bestmöglich zu erfüllen.“
Weiteres Verfahren
Unmittelbar im Anschluss an die Auswahl des Planungsbüros wird SBH | Schulbau Hamburg mit den Architekten die nächsten Planungsschritte in enger Abstimmung mit den Vertretern der Stadtteilschule und des Quartierzentrums beginnen. Erste vorbereitende Bauarbeiten können vorrausichtlich im Frühjahr 2015 beginnen.
Hintergrund
Kernstücke des neuen Campus Steilshoop sind die neuen Gebäude für die Stadtteilschule am See mit ihrer angegliederten Grundschule sowie das neue Quartierszentrum mit Bildungs- und Beratungseinrichtungen und mit sozialen Angeboten. Auch die benachbarte Kindertagesstätte und die Sporthallen werden in das Areal mit einbezogen. Das auf dem Gelände befindliche Gebäude der ehemaligen Gesamtschule Steilshoop wird im Gegenzug abgerissen. auch das Gebäude der benachbarten „Schule am See“ soll nach dem Umzug der Schule in den Campus Steilshoop aufgegeben werden. Anders als im früheren Gesamtschulzentrum sollen für die Schulen und das Quartierszentrum Gebäude mit eigener Identität realisiert werden, die klar aufeinander bezogen sind und zusammen ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Rund 29 Millionen Euro investiert die Stadt in den Schulbau, weitere rund 6 Millionen Euro in das Quartierszentrum.
Steilshoop ist Teil des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) in Hamburg. Hier unternimmt der Senat besondere Anstrengungen, um Stadtteile mit besonderen Herausforderungen zu stabilisieren und die Lebensbedingungen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Dafür können Mittel des Senats und der Bund-Länder-Städtebauförderung eingesetzt werden.
Ausstellung der Entwürfe
Die drei überarbeiteten Entwürfe zur Planung des Campus Steilshoop sind in der Zeit vom 19.02. – 03.03.2014 im Bildungszentrum Steilshoop, Pausenhalle, Gropiusring 43, Montags-Freitags 8:00 Uhr – 20:00 Uhr öffentlich ausgestellt.
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